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Charlotte Salomon

Mit 16 Jahren entdeckt Charlotte Salomon ihre Begeisterung fürs Malen. Ihre Eltern sind skeptisch und erkennen keine wirkliche Begabung. Aber Charlotte schafft es – gegen alle Prognosen von Lehrern und Familie – im zweiten Anlauf an der Berliner Akademie der Künste aufgenommen zu werden.

1936, zur Zeit des Nazi-Regimes, ist sie eine der wenigen verbliebenen jüdischen Studentinnen. Nicht nur das – sie gewinnt auch noch den ersten Preis im jährlichen Wettbewerb um das beste Kunstwerk, bei dem die Werke anonym eingereicht werden. Da sich Charlotte als Jüdin für Propagandazwecke nicht eignet, darf sie den Preis nicht selbst entgegennehmen. Sie schickt ihre Kommilitonin und Freundin Barbara, deren Erscheinung so ganz anders ist als die ihre und die als „arische” Schönheit gilt.

Charlotte ist Einzelkind, ihr Vater ein angesehener Chirurg. Die Mutter hat eine depressive Veranlagung und nimmt sich früh das Leben. In zweiter Ehe heiratet der Vater die berühmte Sängerin Paula Lindberg. Charlotte verehrt ihre Stiefmutter sehr, schaut ihr bei den Proben zu und besucht ihre Konzerte. 

1939 flieht sie schließlich vor den Nazis ins unbesetzte Südfrankreich und erschafft dort zwischen 1940 und 1942 ihr umfangreiches Werk „Leben? Oder Theater? Ein Singspiel” , das aus 1325 expressionistischen Bildern besteht. Sie arbeitet darin die Geschichte ihrer eigenen Familie auf, vor allem die der Mutter, in der es viele Selbstmorde gab.

Charlottes Arbeiten sind von einer faszinierenden Eigenständigkeit und Dynamik. Niemand scheint ihren Stil beeinflusst zu haben.

 

Collage

Im Exil lernt Charlotte den Österreicher Alexander Nagler kennen und heiratet ihn. Aber das Glück währt nur kurz, das jüdische Paar wird verraten und deportiert. Charlotte wird am 10. Oktober 1943 im KZ Auschwitz-Birkenau ermordet. Sie ist 27 Jahre alt und im fünften Monat schwanger.

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Später stiftet ihr Vater, der den Krieg überlebt hat, ihr Werk dem jüdischen Museum Amsterdam.

Quelle: 24 großartige Frauen (Verlag Coppenrath)

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