Kapitel 5 - Beschaffungskriminalität einer Siebenjährigen // Die Engländer waren nicht nur in die schönsten Villen unserer Straße eingezogen, sie hatten auch rund um den Bahnhof ein Zeltlager aufgeschlagen. Am Ende der Häuserreihe auf der rechten Straßenseite gleich zu Beginn eines Buchenwaldstückes stand ein Wohnwagen. Er sah aus, wie ein ausgedienter Zirkuswohnwagen - aus Holz und mit gerundetem Dach. Hier hausten zwei Engländer, d.h. sie wohnten, kochten und schliefen in diesem Wohnwagen.
Kapitel 4 - Der Passierschein // Nicht in allen Schulen waren Flüchtlinge untergebracht. In meiner Schule war ein Lazarett mit deutschen, schwerverletzten Soldaten eingerichtet worden. Es waren allesamt Soldaten, die entweder ein oder beide Beine, einen oder beide Arme oder Arme und Beine verloren hatten.
Kapitel 3 - Not macht erfinderisch // Meine Mutter kam in dieser Zeit auf die Idee, einen Mittagstisch einzurichten. Sie bot einigen der ihr bekannten und unter jämmerlichen Umständen untergebrachten Flüchtlingen an, für sie Mittag zu kochen, wenn sie dafür ihre Essensmarken abgaben und einen kleinen Beitrag zahlten.
Kapitel 2 - Hausbesetzungen // Die nächsten Tage waren geprägt durch die unmittelbare Nähe der fremden Soldaten und die Beschlagnahme von Villen in unserer Straße. Wir wohnten in der Bahnhofstraße, an deren Ende sich logischerweise der Bahnhof befand.
Kapitel 1 - Letzte Tage der Angst und Zusammenbruch // Im April 1945 kam ein ganz neues "Geräusch" hinzu - man hörte ein langanhaltendes Grollen wie ferner Donner. Schon sehr bald stellte sich heraus, dass dies die russischen Panzer waren, die bis Schlutup anrollten.